4. Juli 2018: Flächenfraß in Bayern stoppen

Gericht entscheidet am 17. Juli

Flächenfraß © Elke Rümmelein

Das Schicksal des von der Bayerischen Staatsregierung gestoppten Volksbegehrens gegen den Flächenfraß entscheidet sich am 17. Juli. An dem Tag will der Verfassungsgerichtshof sein Urteil über die Klage der Initiatoren gegen die Nichtzulassung des Volksbegehrens verkünden.

Ziel des Volksbegehrens ist es, eine gesetzliche Obergrenze für den Flächenverbrauch einzuführen. Denn jeden Tag verschwinden 13 Hektar Boden in Bayern unter Asphalt und Beton. Soviel wie 18 Fußballfelder. Täglich. Oder anders ausgedrückt: Jedes Jahr wird eine Fläche zubetoniert, die der Größe des Ammersees entspricht.

Über Jahrhunderte gewachsene Städte und Dörfer und die schöne Landschaft prägen den Charakter Bayerns. Doch Bayern droht sein Gesicht zu verlieren. „Immer mehr Gewerbegebiete, Discountmärkte und Logistikzentren entstehen auf der grünen Wiese, unsere Orte verlieren an Lebensqualität, Natur und Ackerflächen verschwinden“, so die Initiatoren des Volksbegehrens Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, Klaus Mrasek, Landesvorsitzender der ÖDP, und Josef Schmid, Sprecher Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).

Damit es zum Volksbegehren kommen kann, müssen 25 000 Bürgerinnen und Bürger den Antrag unterzeichnen. An Infoständen in Landshut, Vilsbiburg und Mühldorf stieß dieses Thema bereits auf großes Interesse. Denn die Betonflut ist ein Problem: Weniger Flächen bedeuten weniger Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt, der dramatische Schwund, vor allem von Insekten und Vögeln, wird schon seit langem verzeichnet, versiegelte Flächen durch Asphalt und Beton führen vermehrt zu Überschwemmungen, gehen zulasten von Acker- und Weideflächen in der Landwirtschaft, die Preise für Pachtland vervielfachen sich.

„Wir brauchen eine verbindliche Höchstgrenze für den ausufernden Flächenfraß“, fordern die Initiatoren. „Künftig dürfen nicht mehr als 5 Hektar Fläche täglich verbraucht werden. Das lässt genug Raum für den Wohnungsbau und sorgt bei Ansiedlungen von neuen Unternehmen für sparsamen Umgang mit Grund und Boden.“

An den Infoständen in Landshut und Vilsbiburg liegen auch am kommenden Samstag wieder Unterschriftenlisten aus. Gehen Sie hin und tragen Sie sich ein!

© LfU/SZ
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