Bestandsorientiert und bedarfsgerecht – B15-neu-Anmeldetrasse wird im Landkreis Mühldorf von allen Politikern abgelehnt

aus der Vilsbiburger Zeitung vom 04.11.2014 

Tattendorf. Die Vilsbiburger Bürgerinitiative gegen B15 neu traf sich im Gasthaus Frank, um sich über die neuesten Aussagen der Politiker anlässlich der Podiumsdiskussion in Oberbergkirchen auszutauschen. Dort hatten sich die drei Landtagsabgeordneten Dr. Marcel Huber (CSU), Günther Knoblauch (SPD) und Rosi Steinberger (Grüne) eindeutig gegen die vom Freistaat angemeldete Trasse ausgesprochen.

Für alle Gegner der B15 neu, die zahlreich in ihren roten T-Shirts erschienen waren, hatte Staatsminister Dr. Marcel Huber die Nachricht, dass man in den Ministerien von dieser Trassenführung bereits wieder abrücke. Die gemeldete Trasse sei völlig fehl am Platze und solle durch eine bestandsnahe, die sich mehr an der alten B15 orientiere, ersetzt werden. Er betonte, dass eine schnelle Entlastung für die betroffenen Orte erfolgen müsse, und ob diese zwei-, drei- oder vierspurig werden solle, müsse sich bedarfsgerecht nach dem Verkehrsaufkommen richten. „Für 8 000 Fahrzeuge braucht man keine Autobahn“, so Huber wörtlich. Ähnlich hatte der SPD-Abgeordnete argumentiert und die Anmeldetrasse ebenfalls abgelehnt. „Wir müssen weg vom großen Klotz einer vierspurigen Autobahn und eine Lösung finden, die näher am Bestand ist.“ Die Autobahn B15 neu solle an der A92 aufhören. Ein Weiterbau bis Rosenheim sei bei einem Verkehrsaufkommen unter 10 000 Kraftfahrzeugen nicht zu rechtfertigen, und brächte zudem keine Lösung für Landshuts Verkehrsprobleme“, so die grüne Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger. Bestandsnah und bedarfsorientiert zu planen, sei der richtige Weg, meinte Robert Hauer. Allerdings sei Skepsis weiter angebracht, denn entgegen der Aussage von Marcel Huber, die Planer seien bereits beauftragt, einen neuen Plan zu entwickeln, habe die Nachfrage bei der Autobahndirektion Südbayern ergeben, dass diese bis jetzt keinen Auftrag erhalten habe und an der vierspurigen Autobahn festhalte. Gisela Floegel gab auch zu Bedenken, dass immer nur vom Raum Mühldorf die Rede gewesen sei, und eine Aussage über den ersten und gleichzeitig teuersten Abschnitt Essenbach-Geisenhausen fehle. Dies habe sie in einem Brief an den Minister angefragt und ihn zu einem Ortstermin in Ohu eingeladen, wo die Pläne die komplette Durchschneidung des Ortes vorsehen.

„Wir sind nicht weniger wert als die Oberbayern“, brachte Gerd Fischbeck ein. Auch im Landkreis Landshut müsse ein Umdenken stattfinden. Martin Geltinger ergänzte, dass das Problem zunehmenden Fachkräftemangels nicht durch eine Autobahn gelöst, sondern eher verschärft würde.

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