Buchbach. Am 9. Dezember 2014, in der letzten Sitzung des Jahres, stimmten die Buchbacher Gemeinderäte gegen die Anmeldetrasse der B15 neu im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2015. Gleichzeitig erklärten sie sich gegen die linienbestimmte Trasse von 1973.
Nachdem sich im Landkreis Mühldorf schon etliche Gemeinden, alle Fraktionen in einem Kreistagsbeschluss und der CSU-Kreisverband mit einem Positionspapier gegen die im BVWP angemeldete Trasse der B15 neu positioniert hatten, zieht nun auch der Buchbacher Gemeinderat nach.
Was bisher geschah
Als der Innenminister Joachim Herrmann im Frühjahr dieses Jahres bei seinem Besuch an der Lappachbrücke im ehemals idyllischen Isental von einer geänderten Trassierung der B15 neu gesprochen hatte, wurde man auch im Landkreis Mühldorf hellhörig. Schnell wurde ermittelt, wo genau die geänderte Trassenführung der geplanten „gelben Autobahn“ – vierspurig, mit Standstreifen und einer Breite von 28 Metern – verlaufen würde. Damals bildete sich die Bürgerinitiative Buchbach-Ranoldsberg gegen die B15 neu. Bei den zahlreichen Aktionen – die Mahnfeuer im Mai, die Holzscheitlaktion im Juni, die Übergabe der gesammelten Scheitl vor dem Münchner Innenministerium im Juli, die noch laufende Fotoaktion „Ein Banner zieht durchs Land“, beim Sammeln von Unterschriften – war man mit Jung und Alt, mit seit Generationen Ortsansässigen und mit kürzlich Zugezogenen dabei.
Im Oktober hatte die Bürgerinitative Buchbach-Ranoldsberg Bürgermeister Thomas Einwang und die Räte der Marktgemeinde Buchbach zu einer Aussprache über das Thema Anmeldetrasse „B15 neu“ geladen und wurde dort, nach einer ausführlichen und kontroversen Diskussion, aufgefordert, einen Antrag an den Gemeinderat einzureichen. Das ist zwischenzeitlich geschehen.
Buchbach reiht sich ein in die Kritiker der B15 neu-Planung
Gestern dann war es soweit, und die Buchbacher Verwaltung hat einen verfeinerten Vorschlag vorgelegt: In ihrer letzten Sitzung im Jahr sprachen sich die Buchbacher Gemeinderäte sowohl gegen die Anmeldetrasse im BVWP 2015 aus als auch gegen die raumgeordnete, linienbestimmte Trasse von 1973. Sie betonten dabei, dass sich der benötigte Ausbau der B15 (alt) am zu erwartenden Verkehrsaufkommen orientieren müsse, dass der Flächenverbrauch auf das notwendige Mindestmaß zu beschränken sei und dass die Entlastung der Anwohner an der B15 (alt) schnellstmöglich erfolgen solle. Der Antrag wurde bei nur einer Gegenstimme angenommen.
Auch im Innenministerium wird mittlerweile der Protest landauf landab gegen einen autobahnähnlichen Ausbau der Straße offenbar sehr ernst genommen. Es scheint, als würde man das Projekt nun bescheidener dimensionieren wollen.