Vilstalbote vom 12.11.2014
B15 neu-Gegner begrüßen Entscheidung für B299 neu
Mühldorf/Hollreit – Der Kreistag von Mühldorf stimmte den Anträgen von CSU, SPD und Grünen zu, die gefordert hatten, die Autobahntrasse der B15 neu abzulehnen, welche als Anmeldetrasse der bayerischen Staatsregierung zum Bundesverkehrswegeplan eingereicht worden war. Nach zwei Städten und 17 Gemeinden sowie den Landkreisen Rosenheim und Ebersberg hat jetzt der Kreistag von Mühldorf als dritter Landkreis die B15 neu abgelehnt. Einstimmig sprach man sich dafür aus, die Suche nach einer neuen Linienführung zu beauftragen, bei der die Dimensionierung an das zu erwartende Verkehrsaufkommen anzupassen sei. Insbesondere sei zu prüfen, ob dort, wo das Verkehrsaufkommen geringer ist, nicht auch eine kreuzungsfrei ausgebaute, zweispurige Straße wie bei der Flughafentangente Ost (FTO), oder eine dreispurige Straße mit wechselnden Überholspuren, wie an der B20, ausreiche. CSU und SPD forderten in ihrem Antrag, den Flächenverbrauch und die Schädigung der Landschaft auf das unbedingt notwendige Mindestmaß zu beschränken.
Transparenz des Planungsprozesses
„Der gesamte Abschnitt Landshut – Adlkofen ist nochmals entlang der bestehenden B15 zu prüfen“, forderten CSU, SPD. Die Suche nach einer neuen Trasse muss bestandsorientiert entlang einem schmalen Korridor an der jetzigen B15 erfolgen, verlangten die Grünen. Einig waren sich CSU, SPD und die Grünen auch darin, dass bei der Planung der Trassenführung die Bevölkerung und die verantwortlichen Politiker von Beginn an zu beteiligen sind. Kommunikation und Transparenz müssten im Mittelpunkt des gesamten Planungsprozesses stehen.
Ostumfahrung für Landshut
Die Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der Autobahntrasse Regensburg-Rosenheim (B15 neu) begrüßt die Entscheidung als vernünftig, die gesamte Trasse von Essenbach bis Rosenheim und sowie ihre Dimension nochmal auf den Prüfstand zu stellen. Ebenso positiv sehen sie die noch informelle Absicht von Kreistag und Stadtrat von Landshut, eine Machbarkeitsstudie für eine Landshuter Ostumfahrung in Auftrag zu geben. Schon bei der Präsentation der möglichen Trassen am vergangenen Freitag hatte sich ergeben, dass eine Ostumfahrung für die Stadt Landshut mehr Entlastung brächte, als die zehn Kilometer entfernte Autobahn B 15 neu. Dies bestärkt die Autobahngegner in ihrer Forderung, lokalen Lösungen den Vorzug zu geben und die Autobahn B15 neu an der A92 enden zu lassen. Da die Konrad-Adenauer-Straße Teil der B299 ist, für die ebenfalls Mittel im Bundesverkehrswegeplan beantragt sind, wäre es sinnvoll und vernünftig, statt für die B15 neu Mittel für die Ostumfahrung als „B 299 neu“ zu beantragen und die Straße in die Baulast des Bundes zu legen, anstatt sie, wie angedacht, als Kreisstraße selber zu finanzieren.
Haag macht mobil gegen B15 neu
Mit einem 28 Meter breitem Banner wurde in vielen Orten in der Region gegen den Ausbau der B15 demonstriert
Landkreis Mühldorf – Der Kreistag in Mühldorf hat einstimmig eine Resolution zur geplanten B15 neu verabschiedet, die an der östlichen Gemeindegrenze von Haag, in Richtung Soyen, geführt werden soll. Bernhard Grabmeyer, Kreisrat und Haager Gemeinderat, ist der Meinung, dass zwar eine funktionstüchtige Straßenverbindung nach Norden und Süden entstehen solle, aber möglichst keine Autobahn. Befürwortet wird folglich ein maßvoller Ausbau der bestehenden B15 mit Ortsumgehungen. Mit einer Banneraktion gegen den autobahngleichen Ausbau der B15 wurde nun am Ortseingang von Haag demonstriert. Mit einem 28 Meter langen Spruchband zeigten die Anwesenden um Grabmeyer, dass keine 28 Meter breite autobahnartige Bundesstraße B 15 neu gewünscht ist. Das Banner stammte von dem Verein „Gemeinschaft der Betroffenen und
Gegner der Autobahntrasse Regensburg-Rosenheim“. Es wurden keine Reden gehalten, sondern lediglich ein Foto von den Bedenkenträgern mit dem Bannner geschossen, um die politisch Verantwortlichen wach zu rütteln. In Reichertsheim, wo die B15 neu den Ort durchschneiden soll, in Heldenstein, in Lengmoos und anderen Orten fanden ähnliche Aktionen mit dem Banner statt, um Einigkeit in der Region zu demonstrieren