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Kolumne vor der Bayernwahl: RuhigFury! über eine Wette auf die Zukunft!

Die Bayernwahl: Eine Wette auf die Zukunft!

Vom französischen Mathematiker Blaise Pascal stammt eine berühmte „Wette“, warum es sinnvoll ist, an Gott zu glauben. Sinngemäß geht sie so: Selbst wenn es Gott nicht gibt, ist es kein Schaden, nach seinen Geboten gehandelt zu haben. Wenn es ihn aber gibt, und wir haben seine Gebote mit unseren Taten missachtet, … na ja, dann „Gnade uns Gott!“

Diese bestechende Logik stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zur Erinnerung: Damals war das logische Argument gegenüber Gottesleugnern und Ketzern eher unüblich und ziemlich aufgeklärt! Es ist sogar so modern, dass wir es heute gerne gegenüber Klimaskeptikern und scheinheiligen Politikern aller Couleur verwenden können.

Denn die Zahlen sprechen für sich: Der globale CO2-Ausstoß wächst heute um den Faktor 15- bis 20-mal mehr als ein natürlicher Anstieg es jemals tat, der heiße Sommer 2018 verursachte alleine in Sachsen Waldschäden in der Höhe von 360 Mio. Euro.* Unsere ökologischen und ökonomischen Systeme hängen zusammen. Sie gehen auch gemeinsam unter.

Maßgeblicher Treiber des CO2-Zuwachses sind der Pkw- und der Lkw-Verkehr. Und maßgeblicher Treiber für immer mehr Straßen und Verkehr ist bei uns ein von den Finanzmärkten getriebener CSU-Verkehrsminister.

Nach der Logik des Mathematikers Pascal dürfte die B15 neu niemals gebaut werden. Denn unter welchem Titel auch immer: Autobahn, Brenner-Zulauf, Bundesstraße, Landshuter Umgehungstraße, Feldweg – sie wird gebaut, um mehr Verkehr und damit Schadstoffe zu erzeugen als es je gab.

Dabei geht es für den normalen Bürger auch bei der B15 neu schon gar nicht mehr darum, wie er schneller von A nach B kommt, sondern ob er überhaupt noch fährt. Denn die heutige Posse um den Dieselskandal ist ja nur der Trailer einer Daily Soap mit dem Titel „Krass – das Fahrverbot“.

Grenzwerte werden überschritten und unsere Gesundheit wird geschädigt. Heute und mit mehr Verkehr auch morgen! Eine Euro-Norm jagt die nächste. Ein Hase- und Igel-Spiel, bei dem der Bürger immer verliert. Und was tut die Landesregierung? Begleicht Bußgelder aus Steuermitteln und tut sonst nix. Ja, so hat Seehofers Wort von der „Herrschaft des Unrechts“ einmal seinen Sinn.

Und seltsam genug: das Regime der Schuldenbremse, das ab 2020 den Bundesländern jegliche Neuverschuldung verbietet, spielt bei der Bayernwahl 2018 offensichtlich gar keine Rolle. Der Ruhig Fury! hat da so seinen Verdacht: Jetzt nicht drüber reden und später, dank Investitionsstau, privatisieren, was das Zeug hält! Doch der Markt kennt für den, der nicht mithalten kann, nur ein „und raus bist du“.

Dabei gibt es Alternativen: ÖÖP, die Öffentlich-Öffentliche Partnerschaft. Fragt doch mal eure Kandidaten, wie sie sich die Finanzierung künftiger Mobilität für uns alle vorstellen. Lufttaxis, Hyper-Loop und ein bayerischer Satellit im Weltraum gehören jedenfalls nicht in ein seriöses Programm. Die Bepreisung natürlicher Ressourcen wie Moore und CO2-bindenden Wald dagegen schon.

Da haben solche den Kopf in den Sternen, die sich für uns da unten zu gut sind. Gnade uns Gott!

Euer RuhigFury!

6. 10. 2018

Keine Stimme für Heimatzerstörer !

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