aus der Vilsbiburger Zeitung vom 04.11.2014
B 15 neu-Gegner: Änderung der B 15 neu-Anbindung an A92 gefordert.
Einige B 15 neu-Gegner trafen sich am Wolfgangsberg, um gegen das geplante Kleeblatt und die Weiterführung der autobahnähnlichen Bundesstraße zu protestieren.
Verkehrspolitisch kein Bedarf, riesige Landschaftszerstörung, irrsinnig hohe Kosten, fehlende Entlastungsfunktion für die Stadt Landshut, Durchschneidung der Ortschaft Ohu – die Argumentationsliste der B 15 neu-Gegner war gewichtig, die am Freitag bei ihrem Aufruf „Blechmusik gegen Blechlawine“ am Wolfgangsberg bei Essenbach zur Sprache kam.
Gisela Floegel, Vorsitzende der Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der Autobahntrasse Regensburg-Rosenheim (gemeint ist die B 15 neu) e.V., Paul Riederer, stellvertretender Vorsitzender des Bund Naturschutz, Fritz Wenzl aus Ohu und viele andere waren dem Aufruf gefolgt.
Nur die Trompeter hatten sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen lassen, so dass die Blechmusik im wahrsten Sinne sehr blechern klang. Wie Gisela Floegel berichtete, hatten gerade am Tag zuvor die Kreistage von Rosenheim und Mühldorf einstimmig die geplante Trassenführung der B 15 neu abgelehnt und sich für entsprechende Ortsumgehungen ausgesprochen. Die Weiterführung der B 15 neu würde aus heutiger Sicht bereits doppelt so teuer wie die A 71, die bei ihrer Bauzeit pro Kilometer zehn Millionen Euro verschlungen habe. Die 16 Kilometer zwischen Essenbach und Geisenhausen aber wurden mit etwa 320 Millionen Euro veranschlagt.
Fritz Wenzl aus Ohu sprach die Grundwasserproblematik an, da dieses maximal zwei Meter unter der Oberfläche liege. Beim Tunnel unter der A 92 müssten nach dem Bauabschluss zwei große Pumpen eingesetzt werden, die 365 Tage im Jahr laufen würden, beim Bau selbst könne man sich das Ganze vorstellen wie ein „Staudamm im Grundwasser“.
Wie bei der großen Konferenz zwischen Landkreis und Stadt deutlich geworden sei, fürchte die Stadt Landshut bei der Anbindung der B 15 neu an die A 92 eine Zunahme der Verkehrsströme gerade am Brennpunkt Konrad-Adenauer-Straße. Das alte Problem des Ziel- und Quellverkehrs löse die B 15 neu nicht, so Wenzl. Im Gespräch mit einem CSU-Politiker zum Thema habe dieser ihm wörtlich gesagt, „das musst Du verstehen, die wollen alle ihr Gesicht nicht verlieren.“
Da es noch keine Lösung gebe nach dem Anschluss an die A92, müsse statt des geplanten Kleeblatts eine sogenannte Trompete gebaut werden, so die Forderung aller Redner. Zur Bestätigung trompeteten die B 15 neu-Gegner vom Wolfgangsberg herab über die B 15 neu-Baustelle hinweg. -sg-