28. Juli 2018: Gegen weitere Landschaftszerstörung durch die B15 neu – auch in der CSU rumort’s

In langen Jahren des Widerstands haben sich unsere Mitglieder im Widerstand gegen die B15 neu eine enorme Fachkenntnis zum Straßen- und Autobahnbau erworben, zu geologischen Fragen und ökologischen Gefährdungen in der Region (eine Fachkenntnis, welche – um es einmal gradraus zu sagen – diejenigen der Entscheidungsträger oft weit übertrifft). Wir argumentieren mit Fakten, die belegt sind, auch durch staatliche Quellen. Tatsache bleibt trotzdem: Seit Jahrzehnten laufen wir gegen eine Wand bei den Verantwortlichen in Politik und Straßenbau. Sie hören nicht hin, und neuerdings beginnt mancher sogar, die Familien und betroffenen Landwirte und Gewerbetreibenden zu verunglimpfen. Da macht sich Frust breit im Streiter gegen die Heimat zerstörende B15 neu-Autobahn.

Nach langer Zeit aber tun sich plötzlich mögliche Allianzen auf, mit denen man nicht mehr gerechnet hat. Es gibt sie doch noch in der Staatspartei, die Aufrechten mit Sinn für die bedrohte Schönheit unserer Heimat. Sie melden sich jetzt zu Wort. Und man merkt: es grummelt mächtig in der Partei. So beispielsweise bei Josef Göppel, Diplomforstingenieur und CSU-Kreisrat im Landkreis Ansbach. Er ist seit 48 Jahren Mitglied in der bayerischen Mainstream-Partei. In einem Schreiben an seine Parteiführung klagt er über die Betonierung Bayerns und er nennt es ganz deutlich: dass damit der Zusammenbruch lokalen Handels einhergeht und die Existenzbedrohung vieler mittelständischer Unternehmen. Dagegen setzt Göppel auf die in langen Zeiträumen entstandene bayerische Kulturlandschaft, mit ihren regionalen Unternehmen und er bringt in seinem Brief eine gehörige Portion Globalismuskritik zum Ausdruck.

Josef Göppel reicht es jetzt: „Ich nehme das nicht hin!“, formuliert er in seinem Brief an die Parteigranden.

„Heimat“, der Begriff für ein Lebensgefühl wird missbraucht

Auch der Missbrauch des Heimatbegriffs durch Seehofer-Söder-Dobrindt stört ihn: „Diejenigen, die jetzt so sehr auf dem Heimatbegriff herumreiten, blenden Landschaft als den sichtbarsten Teil der Heimat aus. Bayerische Kulturlandschaften werden … landauf landab zugedeckt von der globalisierten Ödnis immer größerer Gewerbehallen, Umgehungsstraßen und schreiender Werbeanlagen. Das ist sichtbare Verfremdung der Heimat!“ – Kaum zu glauben: So oder sehr ähnlich sind auch unsere Worte, die wir den Verantwortlichen in der Politik seit Jahrzehnten vorlegen und die bisher wenig Gehör fanden.

Selbstverständlich wissen wir und Göppel weiß und schreibt es auch, dass Arbeitsplätze wichtig sind. Aber dieser Mann fragt, anders als seine lautstarken Parteikollegen: „Wo bleibt das behutsame Einfügen des Neuen in das Gewachsene, wie es einer konservativen Partei und Staatsregierung eigentlich angemessen wäre?“ Mit der Freigabe aller Autobahnausfahrten für Gewerbebauten täte Bayern das genaue Gegenteil. Von einer verantwortungsvollen CSU-Führung verlangt Göppel ein verbindliches Konzept zur Eindämmung des ungebremsten Landverbrauchs, selbst dann, wenn der politisch besetzte Verfassungsgerichtshof den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in seinem jüngsten Urteil für geringwertiger halte als unbegrenztes Planungsrecht, schreibt der Kreisrat.

Wir nehmen das nicht mehr hin!

Recht so! Genau wie Josef Göppel nehmen wir diese Ignoranz nicht länger hin! Wir fordern ein an Taten überprüfbares, nachhaltiges Bekenntnis zum Erhalt unserer Heimat, zu regionalem Wachstum und, wo notwendig, zu landschaftsschonendem Straßenausbau. In der Staatspartei duckt man sich in diesen Tagen ja eher weg, die bis vor kurzem beißende Sprache wird entschärft, man gibt vor, seine Bürger zu verstehen und verspricht mächtig viel. Da tät doch perfekt eine Entscheidung zum Stopp der B15 neu an der A 92 noch vor der Landtagswahl im Oktober passen.

Herr Söder, Frau Aigner, Herr Huber: machen Sie sich jetzt stark für ein Ende dieses unsinnigen Autobahnprojekts! Treten Sie ein für das Aus einer Planung, die ihre Wurzeln in den 1970er Jahren hat. Damals konnte man noch an unbegrenztes Wachstum glauben und an die Segnungen des Autoverkehrs. Jene Zeiten sind aber lang vorbei. Und wir leben heute. Und wir Heutigen wollen unseren Kindern und Enkeln eine lebens- und liebenswerte Umwelt hinterlassen.

 

an der A 92

#stopb15neu

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