Zur Informationsveranstaltung 2018 waren so viele Menschen gekommen wie noch nie: der große Saal der Geisenhausener Brauhausstuben war mit wenigstens 250 Interessierten fast bis auf den letzten Platz besetzt.
Mit den beiden Trassenvarianten der Landshuter Umfahrung (hier geht’s zu den offiziellen Filmen zu Planfall 1b und Planfall 1c) – ein entscheidender Abschnitt der geplanten B15 neu – haben die Planer ganz offensichtlich noch mehr Menschen erfolgreich auf die Füße getreten. Wie man in Geisenhausen sehen konnte: Der Widerstand wächst!
Unsere Vereinsvorsitzende Gisela Floegel berichtete, dass 500 Einwendungen zum Raumordnungsverfahren der Landshuter Umfahrung eingebracht worden waren. Eine hohe Zahl, die mutmaßlich überwiegend von den Befürwortern des Stopps der B15 neu kommen!
Zwei Originalfilme vom Staatlichen Bauamt Landshut zeigten den Besuchern eine Überfliegung der Landshuter Trassenvarianten. Deutlich waren die geplanten notwendigen Aufschüttungen und Geländeeinschnitte zu sehen. Schlau hat man sich in der Animation um die Anschlusstellen von der vierspurigen B299 an die ins Kleine Vilstal abzweigende Neubaustrecke bei Geisenhausen gemogelt.
Dialog? Dialog!
MdL Rosi Steinberger wusste Ernüchterndes aus dem Dialogforum zu erzählen: „Der Dialog findet gar nicht statt. Eine selbsternannte Planungsgruppe aus Bürgermeister, Landrat und Straßenbauamt legt vor und die Regierung von Niederbayern entscheidet anschließend über das weitere Vorgehen.“ Die anderen Mitglieder des Dialogforums bleiben weitestgehend Statisten.
Schildbürgerstreich
Fritz Wenzl, Essenbachs Dritter Bürgermeister, hatte Aktuelles zur Situation bei Ohu: Der Bau der Grundwasserwanne verzögert sich und ist verantwortlich für den derzeitigen Baustillstand. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Nun müssen provisorische Anschlüsse an die A 92 gebaut werden, damit der von der Regierung lange kommunizierte Termin für die Autobahnanbindung eingehalten werden kann. „So etwas macht man nicht für 1 Jahr“, ist Wenzl sicher. Was für ein gigantischer Flächenfraß, was für ein Schildbürgerstreich!
Sinnlos parallel geplant
Reinhold König vom Bund Naturschutz referierte Daten und Fakten zum Brennerbasistunnel, dessen Zulauf auf bayerischer Seite eine Steigerung von heute 190 Güterzügen auf max. 400 erforderlich macht. Im Bundesverkehrsministerium agieren derweil die Schlafwandler und lassen diese sinnlose und teure Parallelplanung zur B15 neu nebeneinander her laufen.
Ein Kurzfilm über die mutwillige Zerstörung, welche die Neubaustrecke der A 94 für Mensch und Natur gebracht hat, führte vor Augen, womit gerechnet werden muss, wenn auch auf unserer Flur das maßlose Bauvorhaben der B15 neu umgesetzt würde. Widerstand lohnt sich also. Den Film hatte der Wörther Dokumentarfilmer Hans Prockl für die Veranstaltung zusammengestellt.
Never give up
Trotz alledem gelang es Rechtsanwalt Uli Kaltenegger, den Versammelten Mut zu machen. Die gezeigte landesplanerische Bearbeitung der Trassen 1b und 1c ist nicht bindend. Die Planung weiche extrem von der ursprünglichen Zielsetzung ab, dass die B15 neu die Verbindung zwischen A 92 und A 94 in einem Stück werden müsse. Auch habe die Regierung von Niederbayern den Planungsbehörden sehr hohe Auflagen gemacht.
Zuwendungen an die Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der B15 neu sind ab sofort als Spende steuerlich absetzbar. Unser Engagement für den Landschaftsschutz ist jetzt offiziell anerkannt. Auch das ist eine gute Nachricht für alle Unterstützer und für unseren Verein.