Florian Oßner, Veldener Politiker, MdB und Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundes, warf vor kurzem in der Landshuter Zeitung Thomas Gambke (MdB Die Grünen) „bewusste Wählertäuschung“ vor. Wahr ist, dass er selbst nicht rechnen kann. Das versucht er wortreich mit schrägen Vergleichen, antiken Zahlen und persönlichen Angriffen zu kaschieren.
Dabei bräuchte er sich eigentlich nur die offizielle Zusammenfassung der Autobahndirektion Südbayern aus dem Jahr 2009 anzuschauen: Da ist ganz übersichtlich dargestellt, was die einzelnen Abschnitte der B15 neu-Autobahn – übrigens alle im RQ 28, d. h. mit einer autobahntypischen Fahrbahnbreite von 28 Metern – gekostet haben:
- Der erste Abschnitt Saalhaupt-Neufahrn 154 Millionen Euro, für 21,6 Kilometer, macht 7,1 Millionen pro Kilometer.
- Der zweite Abschnitt Neufahrn-Ergoldsbach 66 Millionen Euro für 7,2 Kilometer, macht 9,1 Millionen pro Kilometer.
- Der dritte Abschnitt Ergoldsbach-Essenbach ist mit 88 Millionen Euro für 9 Kilometer angegeben, also 9,7 Millionen pro Kilometer.
(Quelle: Autobahndirektion Südbayern, 2009, Teil 1, Teil 2)
Das war der Stand von 2009, nicht 1988, also gerade mal vor 6 Jahren. Seitdem hat sich die Schätzung verdoppelt auf 182 Millionen Euro, und das sind dann knapp 20 Millionen Euro pro Kilometer, und damit doppelt so viel wie normalerweise für den Autobahnkilometer angenommen wird.
Ähnlich hoch ist auch 2009 der Abschnitt Essenbach-Geisenhausen veranschlagt, wo für den 15 Kilometer langen Streckenabschnitt 312 Millionen angesetzt sind, und das sind sogar noch mehr als 20 Millionen pro Kilometer.
All dies hätte Florian Oßner natürlich auch schon seit 2009 bekannt sein können, wenn er sich denn für Fakten interessierte.
Anmerkung: Wem das noch nicht genug Zahlen sind, der findet weitere interessante Kostenschätzungen zum Thema bei Wikipedia.
