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Kolumne: Der Co-Trainer über einen Auftritt vom Bierzelt-Erwin

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Der Co-Trainer bekommt einen Wutanfall. Nein, nicht weil seine Mannschaft schlecht gespielt und hoch verloren hätte, sondern weil er im Münchner Merkur vom Erwin Huber, CSU, gelesen hat, der sich zur B15 neu geäußert hat.

 

Die Zeitung zitiert den ehemaligen Minister: »… es gebe Leute, die seit Jahrzehnten gegen die B15 neu seien. Die Sicherung der Wirtschaftskraft und des Wohlstands in Bayern gehe aber nur mit vernünftigem Verkehrsausbau. ‚Aber wir kennen die, die immer dagegen sind‘, gegen jede neue Trasse. Wenn irgendwo ‚ein paar Pfützen sind, ist das gleich ein Feuchtgebiet von europäischer Dimension‘. Die ‚Verhindere‘ seien ‚Zukunftsfeinde‘, schimpfte Huber. Das Land brauche aber Leute, ‚die etwa voranbringen‘.«

 

Grober Tobak. Die Verhinderer seien Zukunftsfeinde. Ich sage euch nur, mit der Zukunft, in welcher der Huber Erwin leben will, mit der möchten ich und meine Jugendspieler nichts zu tun haben. Wer mit seinen Bierzeltaussagen geschützte, anerkannte und staatlich geförderte Naturreservate (FFH-Gebiete) als »ein paar Pfützen« diffamiert, der hat keinerlei Respekt vor Natur und Schöpfung. In Erwins Zukunft wird alles zubetoniert, egal wo, solange es nur unserer heiligen deutschen Auto- und Bauindustrie, sprich dem Wirtschaftswachstum, dient. Der CSU-Erwin ist der wahre Verhinderer einer lebenswerten Zukunft, da er eine Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrhundert vertritt, nämlich mehr Verkehr mit immer mehr Straßen zu begegnen. Alternativen sind für ihn undenkbar. Klimawandel stellt er kurzerhand hintenan und blendet ihn aus, weil unbequem.

 

Er wäre eine Todsünde, die B15 alt auszubauen, postuliert der Erwin zudem im zitierten Artikel. Da stellt sich bei mir die Frage, wie die Sünde heißen muss, bei der eine vierspurige Autobahn durch nahezu unberührtes, schönstes altbayerisches Kulturland gepflügt wird? Die Mutter aller Todsünden?

 

Auch ein näherer Blick auf die im christlichen Glauben verankerte, wahre Todsünde lohnt sich. Dank Erwin Huber habe ich mich damit beschäftigt und per Datenautobahn mal losgegoogelt. Sieben an der Zahl gibt es da. Und eine ist die Unmäßigkeit und Gier. Sie verfälscht unser Menschsein, ist herzlos und maßlos. Wäre ich wirklich glücklich, hätte ich all das, was ich haben wollte?

 

Darüber sollte der Erwin mal nachdenken … bevor er sich wieder in einem Bierzelt maßlos gegenüber Andersdenkenden gibt.

 

Euer Co-Trainer

17. 7. 2017

 

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