Der Sektor Verkehr liegt wieder über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen. Damit ist der Verkehr der einzige Sektor, der gleichzeitig sein Ziel verfehlt und einen Emissionsanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.
Das Umweltbundesamt hat am 14. März 2023 neue Zahlen zum CO2-Ausstoß in den unterschiedlichen Sektoren wie Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft, Abfall und Verkehr veröffentlicht. Insgesamt wurden 2022 762 Mio. Tonnen Treibhausgase freigesetzt – das sind gut 15 Millionen Tonnen weniger als 2021.
Im Verkehrsektor sieht es dagegen ganz anders aus: 2022 wurden rund 148 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente (CO₂äq) ausgestoßen, das sind rund 1,1 Millionen Tonnen (0,7 Prozent) über dem Wert von 2021. Das sind rund 9 Mio. Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2022 zulässigen Jahresemissionsmenge von 138,8 Millionen Tonnen CO₂äq.
Trotz der besonders hohen Kraftstoffpreise im Jahr 2022 und der befristeten Einführung des 9-Euro-Tickets im ÖPNV sind die Emissionen des Straßenverkehrs also erneut gestiegen. Obwohl 2022 bei den Neuzulassungen von Elektroautos ein Rekordjahr war, reicht der Zuwachs nicht aus, um die Zunahme der Emissionen auszugleichen
Verkehrsminister Wissing obliegt es laut Klimaschutzgesetz nun binnen vier Monaten ein Maßnahmenpaket dazu vorlegen, wie der Verkehrsbereich auf den gesetzlichen Klimaschutzpfad gebracht werden wird.
Zeit dass der Kanzler seinen Verkehrsminister ermahnt, die Vereinbarungen aus Koalitionsvertrag und Bundes-Klimaschutzgesetz endlich einzuhalten. Keine weiteren Ausflüchte mehr aus dem Verkehrsministerium.
Insgesamt sind die Treibhausgas-Emissionen seit 1990 in Deutschland um 40,4 Prozent gesunken.
weitgehend zitiert nach der Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 15. 03. 2023