Für den letzten Tag des Veldener Volksfestes war die neue Bayerische Verkehrsministerin Ilse Aigner angekündigt. Wir haben sie mit einem Wiesenblumenstrauß – Symbol für die durch die B15 neu gefährdete Flora unserer Heimat – und einem Brief begrüßt, mit dem wir sie zu einer Ortsbegehung einladen. Ministerin Aigner war erstaunt: „Sie begrüßen mich mit einem Blumenstrauß? Obwohl ich keine guten Neuigkeiten für Sie bringe?“
Bei der Bierzeltrede Aigners erfuhren alle genauer, wie sich die neue Ministerin den Verkehr der Zukunft vorstellt. Sie spricht sich deutlich für eine zweite Nord-Süd-Tangente aus, parallel zur bestehenden A 9 über München: „Es müssen ja nicht alle Straßen sternförmig auf München zulaufen.“ Dass aber dabei die von ihr an anderer Stelle hochgelobte kleinbäuerliche Landwirtschaft zerstört wird, für die sie sich in Brüssel verwendet haben will, das scheint ihr in diesem Zusammenhang belanglos. Dafür sollen 100 Mio. Euro in den ÖPNV gesteckt werden, gibt Ilse Aigner sich umweltbewusst. Wir vermuten in München und nicht hier bei uns auf dem Land. Und vom bevorstehenden Volksbegehren gegen den Flächenfraß hält sie wenig: „Dass künftig nicht mehr die Gemeinden darüber bestimmen sollen, wofür sie Flächen ausweisen, das ist mit der CSU nicht zu machen!“
Wie’s scheint: es bleibt alles beim Alten mit der CSU! Schade, man hätte sich mit dem Personalwechsel mehr Engagement für den Erhalt der bayerischen Heimat gewünscht. Sonst gibt es sie irgendwann nur noch als Hintergrundfolie für Bierzeltredner und Bierzeltrednerinnen.